Mimi und Doktor Frankenstein retten Salzburg und die Welt

Während ganz Salzburg aufatmet, weil Mimi gerettet wurde, hält der Kernölbotschafter den Atem an, weil die Weltrettung nur noch schlappe zwei Jahre entfernt ist. Genug Neuigkeiten für eine Woche, doch am Ende folgt noch eine dritte, versprochen.

Mimi, bislang eine glückliche und wenig beachtete Graugans am Leopoldskroner Weiher, hatte sich vor zwei Wochen mit ihrem Schnabel in einer silberblauen Getränkedose verkeilt. Dies behinderte sie beim Fressen und beim Fliegen – von wegen RedBull verleiht Flügel –, erhöhte jedoch so schlagartig wie ungewollt ihre Prominenz in der Bevölkerung. Viele kamen, um zu schauen und zu bemitleiden, andere wollten helfen. Doch nicht einmal von angerückten Berufsfeuerwehrleuten mit viel Energydrink intus ließ sich Mimi einfangen. Erst zwei Tierpflegern gelang dieses Kunststück; sie befreiten die Gans von ihrem ungewollten Ballast und päppeln sie jetzt im Salzburger Zoo auf. Das ganze Bundesland ist erleichtert und wieder bereit, sich weniger wichtigen Dingen zuzuwenden - etwa der Frage, in welchem Interview Mimi den Journalisten vom ORF Salzburg ihren Namen verraten hat. Fast wünscht man sich alle vierzehn Tage ein solches Drama. Dann würde sich niemand mehr für die stark zunehmende Abwanderung aus dem Innergebirg, die neuen peinlichen Fakten zum Finanzskandal und das endlose Verkehrschaos in der Landeshauptstadt interessieren.

Aber wie eingangs erwähnt, Rettung naht. Am 27.2.2015 war auf www.science.orf.at, dem Wissenschaftsportal unseres Staatsfunks, zu lesen, dass in spätestens zwei Jahren die erste Transplantation möglich sein wird, die wirklich Sinn macht: jene des Kopfes. Das behauptet jedenfalls der italienische Neurochirurg Sergio Canavero.

Halten wir an dieser Stelle gemeinsam kurz inne. Wenn der – zugegeben intensive – Moment des Ekels überwunden ist, eröffnen sich ungeahnte Aussichten. Diese gehen weit über die Vision des Arztes hinaus, nach der „Patienten, die unter schweren Krankheiten wie fortgeschrittenem Krebs leiden, einen neuen Körper erhalten sollen, um wieder normal leben zu können.“ Fein für alle, die es betrifft, aber es geht um mehr. Mit der Kopftransplantation steht die Schaffung des Weltfriedens nicht länger in den Sternen, sondern ist plötzlich greifbar nah.

Vielleicht stammt die Idee gar nicht von Canavero selbst. Gut vorstellbar, dass sein um nichts weniger umtriebiger Landsmann Silvio B. nach einem Weg gesucht hatte, sich mit seinem Dauergrinser in der italienischen Politik zu verewigen und während einer Bunga-Bunga-Pause auf  diesen abstrusen Einfall gekommen war. In der Zwischenzeit wurde der Ex-Cavaliere aber zu ein paar Monaten Sozialdienst verknackt. Ein jüngerer Körper brächte ihm also nur die Aussicht, flinker über die Gänge des Altersheims zu huschen, wo er zur Betreuung alter Männer – welch herrlicher Gegensatz zu seinen kaum volljährigen Haremsdamen – eingesetzt ist.

Trotzdem bieten sich genug andere Kandidaten an. Wladimir Putins Kopf könnte probeweise auf den Hals eines ostukrainischen Flüchtlingskindes versetzt werden – damit er spürt, wie sich die von ihm verbreitete Angst anfühlt. Börsenspekulanten auf Grundnahrungsmittel schlage ich ein paar Tage auf ausgemergelten afrikanischen Körpern vor, weil Mais und Weizen, falls überhaupt vorhanden, längst zu teuer geworden sind. Allen Konzernchefs, die das Projekt Biosprit abgesegnet haben, wird die gleiche Kur verordnet. Und wenn zu guter Letzt alle Kriegstreiber dieser Welt die Leiden der Opfer ihrer Autobomben, unbemannten Raketendrohnen und Granatsplitter zumindest so lange durchmachen müssen, bis sie die gröbsten Schmerzen überwunden und sich die dunkelsten Seelenfenster geschlossen haben, sind wir dem Weltfrieden einen großen Schritt näher gekommen. Also, lieber Doktor Frankenstein Canavero, bleiben Sie dran!

Neuigkeit Nummer drei verbindet die Schlagzeilen der Woche auf geniale Weise. Unterhalb der Meldung von Mimis Rettung (Titelseite des Lokalteils der Salzburger Nachrichten vom 28.2.2015) bietet die Firma Cutani ein „Facelift ohne OP“ zum Aktionspreis von 87,-- Euro an. Der Werbetext lautet: „Cutani Impulslicht wirkt dort, wo andere kosmetische Präparate nicht hinkommen.“

Wer sohin nicht zwei Jahre warten will, kann sich schon jetzt in Wals bei Salzburg erleuchten lassen. Angesichts der krassen Unterbelichtung vieler von mir genannter Individuen steht aber zu befürchten, dass nicht einmal reines Impulslicht da noch etwas ausrichten kann.

Verkehrsstrafe für intellektuelle

Neulich war ich zu einem Konzert von Mnozil Brass in der Nähe von Steyr eingeladen. Der Jänner hatte vor einer Woche dem Februar Platz gemacht, und sohin auch der Pflicht zum Aufkleben der diesjährigen Autobahnvignette, von den Designern in Azur getaucht. Tatsächlich ist es ein undefinierbares Mittelblau, das mit den Dressen der italienischen Squadra Azzurra, meiner Lieblingsfußballnationalmannschaft nach der eigenen, nichts gemein hat. Aber das wollte ich gar nicht erzählen.

Als kleinen Ausgleich für die mir unzumutbare Benützung öffentlicher Verkehrsmittel – so die behördensprachliche Umschreibung meines  fußmaroden Zustandes – erhalte ich die Vignette jedes Jahr kostenlos. Ein feiner Zug vom Sozialministerium, zumal es mich auch noch per Brief daran erinnert, sie zeitgerecht anzufordern. Ich faxe das unterschriebene Formular samt Zulassungsschein retour, und spätestens Mitte Jänner liegt das Pickerl in meinem Briefkasten. So auch in diesem Jahr.

Meine Vorfreude auf den Wochenendausflug, Kulturgenuss und Übernachtung inklusive, war groß. Das lästige Gedankenintermezzo beim Zusperren meiner Wohnung, ob ich den Herd ausgeschaltet hätte, verscheuchte ich daher mühelos mit „Du drehst ihn zum Frühstück doch gar nicht auf!“ Flugs die Tasche auf den Rücksitz geschmissen, und schon war ich unterwegs zur Autobahnauffahrt Salzburg Süd in Richtung Wien.

Alles an der Einladung, die ich einem alten Freund verdankte, war perfekt. Ich genoss die Unterbringung in dem feinen Stadthotel Mader, ein famoses Konzert und danach einen Drink in der Hotelbar, dessen Name Die Gurke nicht glücklich gewählt, dessen Geschmack jedoch superb ist. Beim Frühstück fragte ich mich, warum ein Tag im Büro nicht ebenso rasch vorbeiziehen kann wie die vergangenen Stunden. Wahrscheinlich deshalb, weil ich dort nur Wasser und Tee drinke.

War gestern der Himmel in ein trübes Schneegrau getaucht, so strahlte die Sonne bei der Heimfahrt von einem stahlbauen Himmel. Passend zum Wetter trugen mich die heitersten Gedanken und Erinnerungen über die Westautobahn gen Salzburg.

Als ich die zwei mausgrauen Busse der Asfinag am Ende der Autobahnausfahrt Salzburg Süd erkannte, fiel mein Blick auf die linke obere Ecke meiner Windschutzscheibe – und ich stellte mit heißem Entsetzen fest, dass dort Limettengelb prangte, nicht aber Azurblau. Still verwünschte ich alle Farben und alle Namen dafür, ärgerte mich aber am meisten über mich selbst. Da kriegst du die Vignette gratis, egal in welcher Farbe, und bist dann zu deppert, sie rechtzeitig aufzupicken.

Was folgte, darf ich bei allen österreichischen Autofahrern als bekannt voraussetzen. Ich wurde angehalten und freundlich gefragt, ob ich nicht wisse, dass ab 1. Februar … bla, bla, bla. Natürlich bejahte ich nickend und zückte als kleinen Ablenkungsversuch meinen §29b-Ausweis, verbunden mit dem Hinweis auf meinen Gratisanspruch zum Erhalt des Pickerls.

„Haben Sie es dabei?“, fragte der Mann. Sein Ton war noch immer freundlich, was mir die Hoffnung auf eine allerletzte Chance gab. Wenn ich das verdammte Ding in meine Tasche geschmissen hatte, bevor ich diese auf den Rücksitz – Gedankenblablabla, um meinen Ärger ein wenig zu drosseln –, würde ich vielleicht noch einmal völlig unverdienterweise davonkommen.

Bevor meine Suche in den vielen Abteilungen und Seitenfächern peinlich wurde und meine Wut auf mich dazu führte, dass ich alles einfach herausschüttelte, gab ich sie auf. Unfassbare 120 Euro wurden gegen eine Quittung getauscht („Die gilt jetzt für zwei Tage.“ – Super, vielen Dank!), und ich fuhr nach Hause, ungläubig darüber lachend, dass ich soeben die dämlichste aller Verkehrsstrafen kassiert hatte. Schnellfahren oder Falschparken kann doch jeder; bei mir musste es da schon intellektueller zugehen.

Sollte ich jemals wieder zweifeln, ob der Herd ausgeschaltet ist, gehe ich sofort nachschauen. Denn als ich meine Wohnküche betrat, sah ich auf dem Esstisch etwas Kleines, Rechteckiges. In Azurblau. Wirklich blöd, diese Farbnamen!

Sex-Empfehlungen, amtlich

Wie haben Sie den Valentinstag verbracht? Ich hoffe doch, in trauter Zweisamkeit. Vielleicht waren Sie mit ihrer/ihrem Liebsten in Fifty Shades of Grey und werden sich am Montag spontan freinehmen, um gemeinsam im Baumarkt das Angebot an Kabelbindern, Seilen und Klebebändern zu sichten. Diese Utensilien sollen ja, schenkt man den Meldungen der vergangenen Tage Glaube, eine besonders anregend-inspirierende Wirkung haben.

In Thailand hat man ganz andere Sorgen. Dort riefen das Gesundheitsministerium und das Amt zur Förderung der moralischen Werte (keine Erfindung des Chronisten, das gibt es wirklich!) dazu auf, den Feiertag für Verliebte nicht zum einvernehmlichen Beischlaf zu nutzen. Stattdessen sollten die Pärchen „etwas Schönes kochen oder einen Tempel besuchen.“ Grund seien die vielen ungewollten Teenager-Schwangerschaften und die steigende Anzahl von Geschlechtskrankheiten. Diese Meldung rauschte durch den weltweiten Medienwald und landete sohin auch in der Kernölbotschafter-Redaktion.

Wie so oft ist das Ansinnen ehrenwert, wenn es amtlich zugeht; die Mittel führen jedoch nicht immer zum gewünschten Ergebnis. In diesem Fall könnte der Schuss sogar geradewegs nach hinten losgehen: Die vorgeschlagenen Alternativen zum Sex am Valentinstag dünken bei genauerer Betrachtung noch anregender als das Angebot vonObi, Baumax und Hornbach zusammen.

Vor langer Zeit (das klingt ein bisschen weniger schlimm als das ehrliche „vor mehr als zwei Jahrzehnten“) saß ich mit einer von mir damals Angebeteten in einer leeren Kirche. Die halbschattige Stille um uns, ihr Parfüm, das wie in Stein gemeißelte Profil – alles empfand der Jüngling in hohem Maße anregend. Wenn ich damals nicht schon in die Guter-Freund-Falle getappt wäre … wer weiß, wohin uns der Weg nach dem Kirchenbesuch geführt hätte.

„Etwas Schönes kochen“: Von wem stammt dieser Vorschlag, bitteschön? Von einem asketischen Mönch mit Altersdemenz? Klar, wenn eine Schale ungesalzener Reis mit Grünem Tee den höchsten Genuss bedeutet und dazu die eigene Jugend längst vom Nebel des Vergessens verschluckt wurde, kann die Fantasie schon einen Knick bekommen. 99,9 Prozent der liebesfähigen Weltbevölkerung wissen hingegen, dass gemeinsames Kochen per Definition etwas Sinnliches und deshalb zur Koitusanbahnung überaus geeignet ist. Geschichten darüber, wie jemand vom anderen Geschlecht eingekocht wurde oder dieses selbst eingekocht hat, sind sowohl Legende als auch Legion. Wie soll man denn eine Stunde in einer kleinen Küche Schulter an Schulter stehen, eine weitere Stunde Schenkel an Schenkel sitzen und ein feines Valentinstagspapperl verspeisen, ohne dabei scharf wie eine Chilischote zu werden? Wer jetzt noch ein Aphrodisiakum braucht, der möge seinen Weg lieber in der Nachfolge des Mönchs suchen.

In gut neun Monaten wird die Welt wissen, ob die Anregungen des Amtes zur Förderung der moralischen Werte (ich musste es noch einmal anbringen!) gewirkt haben. Ich verdanke ihnen jedenfalls die Idee, einen Kochkurs zu machen. Mein mangelndes Können auf diesem Gebiet zwang mich bislang zu Restauranteinladungen, wo die Sache mit der Anbahnung noch nicht wirklich ideal gelaufen ist.

Vermutlich wegen der großen Küchen.

 

Fifty Shades of Gabalier

In der beliebten Reihe Die Wöd steht nimma laung bringt die Kernölbotschafter-Redaktion zwei Meldungen, die am 10.2.2015 auf der Homepage des rot-weiß-roten Staatsfunks zu lesen waren. Bei beiden handelt es sich unglücklicherweise nicht um einen vorgezogenen Faschingsscherz.

In der Rubrik Lifestyle: „Britische Baumärkte rechnen mit Fifty-Shades-Ansturm“

Eine britische Baumarktkette hält ihre Mitarbeiter dazu an, sich mit dem Inhalt der Soft-Sado-Maso-Bibel Fifty Shades of Grey – Geheimes Verlangen vertraut zu machen, um „sensible Fragen von Kunden auf höfliche, hilfreiche und respektvolle Art beantworten zu können.“ Grund ist der bevorstehende Kinostart der Romanverfilmung, welchem – dem Vernehmen nach – nicht nur Fans und Besitzer von Lichtspieltheatern entgegenhecheln. Auch Baumärkte haben vorgesorgt und größere Posten von Kabelbindern, Seilen und Klebeband angeschafft, weil „diese Produkte in einer besonderen Szene dafür gedacht seien, Herrn Greys unkonventionelle sexuelle Wünsche zu erfüllen.“

Also Obacht, liebe Frauen: Wenn euer aktueller Lebensabschnittspartner in den nächsten Tagen ohne ersichtlichen Grund den Einkauf übernimmt, dann aber statt eines Billa-Sackerls zwei prall gefüllte Tragtaschen vom Baumax nach Hause bringt, empfiehlt es sich, deren Inhalt genau zu prüfen. Oder zumindest spontan mit der besten Freundin auf ein, zwei Kaffetscherl zu gehen – klarerweise unter der Voraussetzung, dass sie den Film schon gesehen hat und/oder selbst im Baumarkt war.

Wie gesagt, kein Witz. Angesichts einer solch haarsträubenden Realität hilft nur die Flucht in Kindheitsträume. Doch was wartet in der Rubrik Leute?: „Gabalier singt Heidi-Hymne“

Jetzt wird auch noch diese sichere Festung aus Heidi, Wickie, Pinocchio und Biene Maja brutal zerstört. Und ich dachte schon, mit der peinlichen ÖBB-Werbung „Von Wien nach Prag um 19 Euro“, in der zwei halblustige Kabarettisten das Lied „Einmal um die ganze Welt“ grauslich verhunzen und sich der arme Karel Gott auch noch für ein Selfie hergeben muss, wäre der Boden des Fasses erreicht. Jetzt muss ich erkennen: Das Fass hat gar keinen Boden!

Für die Neuauflage der Serie Heidi wurde doch tatsächlich Volksrocknroller Andreas Gabalier engagiert, um das Titellied neu einzusingen. „Es war für mich eine Ehre, angefragt zu werden“, so der Sänger (erst im dritten Versuch gelang es mir, dieses Wort richtig zu schreiben). Meine Frage an den Urheber dieser Idee: Haben Sie sich irgendetwas gefragt, bevor Sie eine lebendig gewordene österreichische Kombination aus Trachtenlederhose, rot-weiß kariertem Hemd und Elvis-Frisur gefragt haben, im Vorspann einer Kinderserie zu jodeln, die in den Schweizer Alpen spielt? Da können Sie auch gleich im nächsten Jahr bei der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen die Kuhglocken verbieten und Gabalier als Draufgabe die eidgenössische Hymne singen lassen! Aber Achtung: Er mag keine modernen Textfassungen.

Ich seh’s schon kommen: In naher Zukunft wird aus Wickie der neue Käpt’n Iglo, und Pinocchios Nase wird im 36. Teil von 50 Shades of Grey – Hölzerne Spiele auf eindeutig unkonventionelle Weise zum Einsatz kommen.  Diese düsteren Aussichten lassen keine andere Wahl: Es gibt nur einen Weg zur Rettung des Planeten.

In einer konzertierten Anti-Terror-Aktion müssen die örtlichen Baumärkte gestürmt und ihres sämtlichen Vorrats an Klebeband, Seilen und Kabelbindern beraubt werden. Danach wälze sich der Mob zum Haus von Andreas Gabalier, um lautstark die Herausgabe aller existierenden Masterbänder der neuen Heidi-Hymne zu fordern. Geschieht das nicht innerhalb einer Stunde, ist das AVVK (Anti-Volksgut-Verhunzer-Kommando) berechtigt, den Delinquenten sowie seine Knopferlharmonika mittels der mitgebrachten Utensilien daran zu hindern, auch nur einen Ton des neuen Liedes zu singen oder zu spielen. Als zusätzliche Buße wird dem Straftäter auferlegt, ein Jahr lang täglich am Hauptplatz einer anderen österreichischen Stadt den derzeit gültigen Text der Bundeshymne durch ein Megaphon aufzusagen. Sollte er den Versuch des Gesangs unternehmen, verlängert sich die Buße automatisch um ein weiteres Jahr.

 

Himmel über Paris (Brief an drei verirrte Seelen)

Im Gedenken an die Opfer der Terroranschläge vom 7.1.2015

Ich weiß nicht, wo ihr gerade seid. Ob ihr, während ich dies schreibe, von einer schier unübersehbaren Schar Jungfrauen becirct werdet. Oder ob ihr euch ganz ohne Gesellschaft ungläubig die Augen reibt, angesichts einer riesigen Schale Obst – es wäre ein hübscher Beweis dafür, dass nicht alle Versprechen so gemeint sind, wie sie gerne verstanden werden.

Ich hoffe aber, ihr hattet drei Logenplätze mit bester Sicht auf die zahllosen Menschen, die vor ein paar Wochen in Paris gezeigt haben, wie stark geeint sie stehen gegen eure Schändlichkeiten. In deren Herzen der Samen des Hasses, den ihr mit eurem feigen Anschlag gegen  Zeichenstift und Feder säen wolltet, niemals aufgehen geschweige denn Frucht tragen wird.

Weil wir schon bei Fehleinschätzungen sind: Der Plan, ein Medium auszulöschen, weil es nach eurem Ermessen den Propheten Mohammed beleidigt hat, erwies sich als der größte Rohrkrepierer aller Zeiten. Die Zeitung Charlie Hebdo hatte bis vor kurzen eine Auflage von sechzigtausend Stück; in einem Land mit knapp 66 Millionen Einwohnern nicht der Rede wert. Von der Ausgabe nach eurem vermeintlichen Husarenstück wurden sieben Millionen gedruckt. Und hier ist nur von der ersten Auflage die Rede, wohlgemerkt. Damit hat sich euer Feind, anstatt der Vernichtung anheim zu fallen, mehr als verhundertfacht. So etwas nenne ich eine gelungene Operation!

Darf ich euch zwei Fragen stellen? Wie steht es um den Charakter eines Propheten, der sich von einer Zeichnung – wie provokant sie auch sein mag – beleidigen lässt? Wie schwach ist euer Gott, von dem ihr gleiches sagt? Meinen Gott ficht so etwas nicht an. Er ist beständig in seiner Liebe zu mir, nimmt alles hin, was ich ihm entgegenschleudere. Ich machte ihm Vorwürfe, die meinen besten Freund vertrieben hätten. Mein Gott aber ist bei mir geblieben.

Jetzt verrate ich euch etwas: Gerüchte besagen, wir glauben an den gleichen Gott! Ihr drei, ich, Charb und seine Kollegen bei Charlie Hebdo, Europäer und Araber, Juden, Christen und Moslems, überhaupt alle Menschen auf der Welt! Ist das nicht wunderbar?

Ich sehe ein Stirnrunzeln im Himmel über Paris. Das kann nicht zusammengehen, denkt ihr wohl, wenn euer Gott beleidigt ist und meiner nicht. Nie und nimmer sprechen wir vom gleichen Gott.

Meine Theorie dazu ist vielleicht abwegig, aber ich bringe sie trotzdem: Irgendwann hat jemand – ein Lehrer, ein Imam, ein guter Freund – euch erzählt, euer Gott wäre beleidigt, wenn er diese und jene Dinge sehen muss. Falsche Lebensweisen, kritische Zeichnungen, fremde Religionen. In dem Moment hättet ihr euren Grips anstrengen und euch fragen können: Ist das wirklich so? Doch ihr habt den Worten sofort geglaubt – euer Verstand hatte nicht die geringste Chance herauszufinden, ob ihr selbst auch so denkt. Und nach einer Weile machte es keinen Unterschied mehr, ob euch jemand sagt, Gott sei beleidigt, oder ob es wirklich der Fall ist.

Beleidigungen tun weh, keine Frage; ich habe viele davon erlebt. Sie nahmen nicht den Umweg über Gott, sondern trafen mich direkt. Manche geschahen aus Unachtsamkeit, mit anderen wollte man mich bewusst verletzen.  Ich habe alle ertragen, mit Hilfe meines Gottes und vieler Freunde. Und dank einer Gabe, die jeder Mensch beim Betreten dieser Welt in sich trägt. Auch ihr drei habt sie bekommen: das Lachen.

Ihr habt vergessen, wie man lacht. Als Kinder konntet ihr es, da bin ich sicher. Euer Kinderlachen war hell, durchdringend und befreiend, wie jenes aller anderen Kinder auch. Und wieder hat euch jemand gesagt: Lacht nicht! Seht doch, wie schlecht die Welt ist! Und alle anderen sind schuld daran! Damit war der Samen des Hasses in euch gepflanzt.

Euer Gott ist so groß und so gütig und so liebevoll und so wenig beleidigt wie der meine. Ich befürchte aber, ihr würdet ihn nicht erkennen, selbst wenn er direkt vor euren drei Nasen stünde. Denn der Hass hat eure Augen blind, eure Ohren taub und eure Herzen kalt gemacht. Andere zogen diesen Hass in euch heran, bis seine Schwärze alles zudeckte und er reif war für die Ernte. Sie drückten euch Waffen in die Hand, nannten euch eine Adresse in Paris. Blind, taub und kalt seid ihr losgestürmt.

Waffen können Menschen auslöschen, aber keine Geisteshaltung. Sie können Gliedmaßen, Organe verletzen, aber kein Vertrauen in sich selbst, in den Zusammenhalt einer Gemeinschaft, in Gott.

Auch wenn die Menge von Paris schweigend marschierte, drang ihr seelenvoller Ruf millionenfach in den Himmel, verstärkt von zahllosen Herzen auf der ganzen Welt. Keine Waffe, keine Hassrede und keine Beleidigung wird ihn jemals verstummen lassen.

Ich bin das Lachen! Ich bin die Freude am Leben! Ich bin Charlie!

 

 

Star Wars in BetleheM

Bei meinem siebenjährigen Neffen Johannes ist die Krieg-der-Sterne-Phase voll ausgebrochen. Das äußert sich in Marzipanverzierungen auf Geburtstagstorten, Plastik-Laserschwertern, um mit dem kleinen Bruder klassische Kampfszenen aus den Filmen in Originallänge nachzuspielen, sowie zahllosen Figuren in Playmobilgröße: Tische, Regale und der Fußboden gehören längst zu einer weit, weit entfernten Galaxis.

Aber auch in diesem Jahr gelang es meiner Schwester Evi, Mutter jener zwei kleinen Jedi-Ritter (die beiden älteren Kinder haben diese und viele anderen Phasen bereits glücklich überwunden), unter Einsatz aller Autorität, einen weihnachtlichen Platz im Wohnzimmer zu erkämpfen. Sohin stand in der Ecke ein festlich geschmückter Christbaum und davor eine moderne Krippe, deren Figurenzahl durch kontinuierliche Erweiterung des Tierbestandes schon beträchtlich ist.

Als sie am Morgen des Christtages zur Krippe schaute, fand sie weder das Jesuskind noch dessen Eltern oder Ochs und Esel an den ihnen seit Jahrtausenden fix zugewiesenen Plätzen vor. Sie lagen zerstreut in alle Richtungen; eine Figur inmitten des Chaos ähnelte sehr verdächtig dem unter Insidern bekannten Luke Skywalker.

„Was ist denn hier los?“, galt Evis erste Frage folgerichtig Johannes, der auf der Couch saß und seelenruhig einen Weihnachtskeks verspeiste.

„Darth Vader hat die Krippe angegriffen!“, gab der Kleine zur Antwort. Er tat dies mit großen Augen, die die Unwissenheit seiner Mutter zugleich tadelten und bedauerten. „Luke Skywalker hat es nicht verhindert. Keine Ahnung warum.“

Wäre meine Schwester mit dem Star-Wars-Universum vertraut, hätte sie einen blitzgescheiten Konter fahren können: Dann wären die Figuren durch das Laserschwert von Darth Vader verdampft, nicht bloß umgefallen. So aber blieb ihr nur die Aufforderung an den Sohn, alles in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, was dieser nach einem weiteren Wie-kannst-du-eine-so-dumme-Frage-stellen-Mama-Blick auch tat.

Nachdem der letzte Hirte wieder seinen Platz gefunden hatte, gestattete Evi sich den nachträglichen Wunsch ans Christkind, die Krieg-der-Sterne-Phase möge bis zum nächsten 24. Dezember abgeklungen sein. Andernfalls fände sie möglicherweise in knapp einem Jahr unter dem Baum eine Original Star-Wars-Krippe, mit einem Laserstrahl anstatt des Sterns über dem Stall von Betlehem.

Aber dieses Schreckensszenario wird die in Sachen Familienweihnachten erfahrene Mutter zu verhindern wissen – schließlich hat sie es bislang auch geschafft, den Weihnachtsmann aus ihrem Haus fernzuhalten. Möge die Macht mit ihr sein!

Doch kein ausserirdischer

Während eines Spaziergangs entlang einer Gasse in meiner Nachbarschaft, die den schönen Namen Am Spitz trägt, kommt mir ein Mann entgegen, der einen etwa dreijährigen Buben auf einem Bobby Car mit Griff vor sich her schiebt. Kaum bemerkt das Kind meine fremdartige Gehweise, starrt es mich mit riesigen Augen und offenem Mund an. So weit, so normal.

Eine Nanosekunde, nachdem der Mann geschnallt hat, warum der Bub nicht mehr seinen Worten lauscht, beginnt er hektisch, den Kleinen von der offensichtlichen Quelle seiner Faszination abzulenken: „Was für ein schöner Tag heute ist! Hörst du die Vögel, Samuel? Obwohl wir schon November haben, singen sie noch!“

Ob Samuel die Vögel hört, bleibt für mich unergründlich. Sehen tut er sie auf keinen Fall, hat er doch einzig und allein Augen für jenen Mann, der da so komisch daherwackelt. Sohin intensiviert sein erwachsener Begleiter seine Bemühungen, die Aufmerksamkeitshoheit zurückzugewinnen: „Was hat es im Kindergarten zu essen gegeben, Samuel? Hat es dir geschmeckt?“

Es hilft nichts: Das Kind starrt und staunt. Alles ist vergessen – Frühstück, Mittagessen und das noch gar nicht verspeiste Nachtmahl gleich dazu. Als die beiden schon fast auf meiner Höhe sind, ergreift der Mann in dem Irrglauben, eine fürchterliche Peinlichkeit mir gegenüber ausmerzen zu müssen, seine letzte Chance. Wir passieren einander genau neben einem Garten, in dem eine große Blutbuche steht, deren tiefrote Blätter in der Herbstsonne leuchten.

„Schau nur, Samuel! Sind die Blätter an dem Baum da nicht wunderschön?“

Was für eine bizarre Situation: Dieser Mensch steht nur eine Armeslänge von mir entfernt, schaut jedoch so konzentriert von mir weg, als würde ihn mein Anblick innerhalb einer Sekunde blenden oder in immerwährende Verwirrung stürzen. Dabei stellt er sich auch noch dermaßen ungeschickt an, dass es für mich hoch an der Zeit ist, korrigierend einzugreifen.

Ich bleibe stehen, drehe mich zu der Blutbuche und sage laut hörbar: „Der Baum ist wirklich schön!“

Im nächsten Moment zerplatzt der Ballon aus unausgesprochenen Fragen, und der Mann schaut mich mit noch größeren Augen an als das Kind. Auf seiner Stirn steht deutlich geschrieben: Also doch kein Außerirdischer! Das ist ja ein Kerl aus Fleisch und Blut, der ganz normal redet! Unglaublich!

„Kommen Sie aus der Steiermark?“, fragt er staunend. Ich nicke und staune meinerseits darüber, dass ein einfacher Satz genügt, um aus Personen wieder Menschen zu machen, die einander offen begegnen und eine simple Wahrheit erkennen: Eingebildete Ängste vor vermuteten Beleidigungen sind so ziemlich das Unnötigste zwischen Scheibbs und Nebraska. 

Der Mann grinst erleichtert. Das Kind ist glücklich, mich endlich ungehindert anschauen zu können. Nach ein paar weiteren Worten verabschieden wir uns. Alles ist gut.

Heiteren Herzens setze ich meinen Spaziergang fort, höre die Vögel, sehe die strahlenden Herbstfarben um mich herum. Und freue mich auf mein Nachtmahl.

Abkürzen, aber richtig

Was macht ein Manager, der furchtbar gestresst, aber doch hin und wieder einsam ist? Er gibt eine Kontaktanzeige auf. Die dafür mühsam freigeschaufelten fünf Minuten reichen nicht für einen sehnsuchtsvollen literarischen Erguss, also wählt der Mann den Weg der knackige Abkürzung. Zum Beispiel so, wie es in den Salzburger Nachrichten vom 8.11.2014 auf Seite 20 in der Rubrik Partnersuche zu lesen ist:

ER, gut sit., attrakt., su. niveauv., natürl. SIE bis 50 J., mit Foto.

An dieser Stelle lässt der Chronist die Frage, welchen Mengenrabatt es für einen Satz mit sechs abgekürzten Wörtern gegeben haben könnte, lässig beiseite und konzentriert sich aufs Wesentliche. Wie soll sich eine niveauv., natürl. SIE den hoffnungsv. Werber vorst.? Klar, gut sit. klingt nicht schlecht (Cash macht bekanntlich fesch), aber sonst? Es ist zu befürchten, die erste reale Begegnung – falls es nach dem Austausch von drei Kurzmitteilungen via Twitter überhaupt dazu kommt – findet im Stehcafé anstatt im Haubenlokal statt. Und in seiner Hose vibriert nichts außer seinem (nach der dritten Aufforderung ihrerseits) stumm geschalteten Smartphone.

Doch auch für im Megastress gefangene Liebessuchende gibt es Hoffnung. Unser Freund könnte mit seiner Anzeige ins Schwarze treffen und sein Pendant finden: Eine Frau, die genau seinen Wünschen entspricht. Für diesen Fall sendet der Kernölbotschafter eine dringende Bitte an das glückliche Paar: Um Mtlg. w. geb.

Zweite Möglichkeit: Der Mann nimmt sich einen Abend frei und besucht eine Veranstaltung, die für Leute wie ihn erfunden wurde: Speed-Dating. Dort kann er nach Herzenslust alles abkürzen: seine Sprache, seinen Lebenslauf und jeden persönlichen Kontakt mit seinem Gegenüber.

Mein Blick, von derart massiv eingesetzter Interpunktion unscharf geworden, schweift weiter und findet am linken Rand der gleichen Seite eine Announce, die mehr verspricht: Hendlessen. Ich will schon die Nummer daneben wählen, da reihen sich die Buchstaben vor meinen Augen doch noch zu Handlesen um.

Ein schrecklicher Verdacht steigt in mir hoch: Irgendjemand hat auch dafür eine Abkürzung gefunden. Übers Telefon.

Wisch & weg

Ein Anruf meines Außendienstkollegen Franz wird wieder einmal abrupt unterbrochen. Er spricht danach stets von einem Funkloch, ich hege aber den Verdacht, dass ein anderer Anruf wichtiger war. Oder (wenn ich meine boshaften zehn Sekunden habe) dass er, was auch vorkommt, einen technischen Infight mit seinem Smartphone verloren hat.

Sohin lasse ich mit meiner Frage, als Franz sich erneut meldet, alle Optionen offen: „Hast du mich gerade weggewischt?“

„DICH würde ich NIE wegwischen“, erwidert er im Brustton der Überzeugung, was ich angesichts unserer guten Zusammenarbeit beinahe glaube.

Wir sprechen über den Grund seines Anrufs. Als ich selbst einen offenen Fall anreiße, unterbricht er mich.

„Du, ich habe da jemanden in der Leitung. Servus!“ Ein Wisch – und weg war ich.

Wirklich schade, dass ich Franz bei seinem zuvor gemachten Kompliment nicht gegenüber gestanden bin. Ich wette, er bekam ein rotes Gesicht. Oder zumindest eine lange Nase.

Lange nacht der Undankbarkeit

Ein Leserbrief in den Salzburger Nachrichten vom 4.10.2014 auf Seite 30:

Lange Nacht der Museen Diese Veranstaltung wird wochenlang als „besonderes Zuckerl“ für die Bevölkerung in den Medien angekündigt … kostet aber 13 Euro. Wenn man an einem Abend zwei Museen besichtigt, wird man schnell von den beeindruckenden Werken gesättigt, und ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Leute noch um Mitternacht fit sind, um Galerien zu besuchen. Vielleicht sollte sich Österreich vielen anderen EU-Ländern anschließen, die jedes Jahr am dritten Wochenende im September die „Europäischen Tage des Kulturerbes“ feiern. An diesen zwei Tagen (Samstag und Sonntag) sind alle Museen, Schlösser, Monumente, Theater den ganzen Tag gratis – sicher auch besser für die Kinder! Christine (Nachname der Kernölbotschafter-Redaktion bekannt)

Liebe Christine! Beim Lesen Ihrer Suderei fiel mir der Spruch „Allen Menschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann“ ein. 13 Euro Eintritt sind wie jeder andere Betrag diskutabel, weil ein Wert schon für zwei Personen eine unterschiedliche Wertigkeit besitzen kann. Bei sachlicher Betrachtung des Gebotenen ist der verlangte Preis jedoch zweifellos eine Okkasion. Dass Sie nur zwei Museen schaffen und um Mitternacht nicht mehr fit sind, ist nicht die Schuld der vielen Menschen, die mit vollem Einsatz für das Gelingen dieser Nacht arbeiten. Auch wenn es österreichisch anmutet, überall ein Haar in der Suppe zu finden, zeugt Ihr Brief für mich von ungesundem Egoismus nach dem Motto „Ich mag es nicht, also ist es schlecht“. Anstatt eine Veranstaltung herunterzumachen, die Jahr für Jahr unzählige Besucher begeistert – und, nebenbei bemerkt, nicht für Kinder konzipiert ist –, sollten Sie öfter die Seite Good News in den SN lesen. Das vertreibt trübe Gedanken und öffnet vielleicht auch die Tür zur Dankbarkeit für das gute Leben, das wir in Österreich führen dürfen.

Noch ein Tipp: Im Salzburger DomQuartier kann man seit Mai dieses Jahres fünf Museen in einem einzigen Rundgang besuchen, und das zum Preis von  12 Euro. Dort könnten Sie nach Lust und Laune trainieren – für die nächste Lange Nacht. Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, dass Sie im nächsten Jahr drei Ausstellungen schaffen!

 

Andere dumme Kühe

Am Spielplatz vor meinem offenen Fenster sagt eine Vierjährige zu ihrer gleichaltrigen Noch-vor-einer-Minute-besten-Freundin: „Du dumme Kuh!“

Die Mutter, entsetzt: „Laura! Das sagt man doch nicht!“

„Wieso? Papa hat es gestern über Tante …“-

Die Mutter, hektisch: „Der meinte eine andere!“

„Eine andere dumme Kuh?“

Die Mutter, verzweifelt: „Du entschuldigst dich jetzt sofort bei Sarah!“

„Nur wenn du mir sagst, wen Papa gemeint hat.“

Die Mutter, streng: „Später!“

Der weitere Dialog der beiden spielt sich zu meiner Enttäuschung außer Hörweite ab. Ich bin aber guter Hoffnung, dass Laura und Sarah schon bald wieder beste Freundinnen sein werden.Wirklich dumme Kühe werden ihren Lebensweg ohnehin kreuzen. Nicht nur jene, die Papa gemeint hat. Auch andere.

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