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EM-Blog VI: Inkognito in Amsterdam (20.6.2021)

Jö schau, der Kernölbotschafter schaut auch wieder einmal in der Redaktion vorbei. Ich wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben!

Du hast leicht reden, HG! Du sitzt in deinem klimatisierten Büro, schlürfst gekühltes Summer Lava und sinnierst, was dieser vorlaute Bua dem Nordmazedonier an die Stirn geworfen haben könnte!

Also ich halte dem Blog für gelungen. Auch die Leserreaktionen waren …-

Machst du jetzt einen auf Herbert Prohaska, oder was? Sicher war der Text nicht schlecht – vor allem wenn man bedenkt, dass er von dir ist und nicht von mir –, aber am meisten hätte es gebracht, wenn du ihn gar nicht hättest schreiben müssen! Der Nautl, wie unser Satirekollege Alex Kristan ihn nennt, hat an allen Ecken und Enden gefehlt!

Satirekollege? Alex Kristan ist ein Meister, dagegen sind wir zwei nur Lehrbuben. Aber in der Sache kann ich dir nicht widersprechen. Wobei natürlich offenbleibt, ob das Spiel mit Arnautovic anders ausgegangen wäre.

Es wäre anders abgelaufen, da kannst du sicher sein. Nach dem ersten Konter, bei dem unsere Truppe namens „Absolut ahnungslos in der Ajax-Arena“ abwechselnd Quer- und Rückpässe produziert hätte, wäre Marko komplett ausgezuckt. Das hätte bei allen anderen wie ein Defibrillator auf Speed gewirkt, nur für die Beine!

Das war jetzt aber eine tiefe Anspielung.

Es war auch ein tiefes Spiel. Aber du liegst falsch. Ich dachte bei „Defibrillator“ gar nicht an Christian Eriksen, dem es zum Glück wieder besser geht. Erinnere dich an unser Testspiel gegen die Slowakei: Kaum war Marko eingetauscht, sind sämtliche Spieler wie aufgezogen grennt, der Goalie logischerweise ausgenommen. Wie bei manchen Firmen, wenn der Chef unvermutet auftaucht. Wenn ich an die viele Kohle denke, die jeder Einzelne verdient, sollte das eigentlich Motivation genug sein.

Du hast ja recht, lieber KB. Aber der frühe Elfer war halt auch Pech.

Pech, wenn ich das schon höre! Der angebliche Weltklasseverteidiger Alaba soll halt nicht so deppert ungeschickt hinsteigen!

Immer weißt du es besser! Wenn du meine Meinung hören willst: Ich bleibe optimistisch. Gegen die Oranje war kein Punkt eingeplant. Beim Ukraine-Spiel ist Arnautovic wieder dabei, und er wird den Unterschied ausmachen.

Du meinst den Unterschied zwischen knapper Niederlage und Vollwatschn?

Lassen wir sie erst einmal spielen. Streiten können wir danach immer noch.

Wusstest du übrigens, dass ich inkognito in Amsterdam war?

Nein! Wie das?

Ich bin als blinder Passagier mit einer LKW-Ladung Kernöl mitgefahren. Natürlich gab es keine Karte mehr, doch ich habe mich einfach in der Fanzone als frustrierter Deutscher ausgegeben und war sofort akzeptiert.

Deren Frust dürfte sich mittlerweile auch in Lust verwandelt haben.

Weiß ich, aber am Donnerstag noch nicht. Jedenfalls, ich wurde auf einen Genever nach dem anderen eingeladen. Unglücklicherweise hat das meine Zunge gelockert und meine Vorsicht reduziert. Irgendwann Mitte der zweiten Halbzeit entfuhr mir ein lautes „Was für ein Scheißspiel!“ – schon war ich enttarnt. Ich konnte nur noch flüchten und bin in die nächste Gracht gesprungen.

Du bist also im doppelten Wortsinn untergetaucht. Sind deshalb deine Haare nass?

HG, du hast einen Zeitbegriff wie Rudi Assauer im Spätstadium seiner Demenz. Und wieder liegst du völlig falsch: Nach meiner Rückkehr gestern auf einem Käse-LKW bin ich heute voll Tatendrang aufgestanden. Bei meiner Laufrunde an der Raab ist mir blöderweise mein Handy in den Fluss gefallen. Ich natürlich sofort hinterher. Obwohl ich länger unter Wasser war als ein tasmanischer Perlentaucher, blieb es verschollen.

Eine tolle Geschichte. Ich glaube aber viel eher, dass du nach dem Duschen föhnen wolltest und mit deinem Uraltgerät sämtliche Sicherungen deiner Wohnung geschossen hast.

Glaub, was du willst. So oder so, dieser Tag ist ein schlechtes Omen für unser entscheidendes Spiel gegen die Ukraine. Deshalb bin ich sogleich zu dir in die Redaktion gefahren, um geeignete Gegenstrategien zu besprechen. Und vor Italien – Wales könnten wir eine Kleinigkeit essen gehen.

Willst du damit sagen, du lädst mich ein?

Sicher – wenn du zahlst.

Zitat des Tages: „Antonio Rüdiger nimmt die CovID-Maßnahmen ernst – er spielt mit Maske.“ Kabarettist Martin Kosch entgeht kein Detail; der Gesichtsschutz des deutschen Verteidigungshünen dürfte trotzdem eher psychologische und/oder abschreckende Wirkung haben.

Song des Tages: In the Dutch Mountains KBs vermutlich von vorne bis hinten erfundener Reisebericht ließ mich an dieses One Hit Wonder aus dem Jahr 1987 denken. Bei Gelegenheit werde ich ihn fragen, ob er auch in den holländischen Bergen war …
https://www.youtube.com/watch?v=tPyiZI_WrXw

Feder

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